Damastmesser – hundertfach gefalteter Stahl

DamastmesserVor ein paar Jahren stampfte mein Mann die „Hühnerstall-Schmiede“ aus dem Boden und begann mit dem Schmieden. Anfangs fertigte er „normale“ Klingen. Doch schon bald ereilte auch ihn der Ehrgeiz und so sind wunderschöne Damastmesser das Ergebnis Stunden langer, harter Arbeit.

Wer nicht weiß, was Damast ist: Es werden verschiedene Lagen Stahl miteinander „verschweißt“, gestreckt, gefaltet, erneut zusammengeschmiedet, bis die gewünschte „Lagenanzahl“ erreicht ist. Das können dann schon mal bis zu hundert Lagen werden, je nach Auftrag oder Geschmack.

Da es sich hierbei ebenfalls um reine Handarbeit handelt und mein Mann noch einen Brotjob hat, nimmt die Fertigung dieser einmaligen Messer einige Zeit in Anspruch.

Aber dafür haltet ihr dann ein Unikat in den Händen, welches es so kein zweites Mal gibt. Und wenn ihr einem Damastmesser die nötige Pflege schenkt, was jetzt sehr aufwendig klingt, es sich aber nur um ein paar Tropfen Öl handelt, werdet ihr ein Leben lang Freude daran haben. Eines seiner ersten Messer weckte in mir den Wunsch, die passende Gravur auf den Griff aufzubringen. Aus dieser Idee entstand dann das „Black&White“. Das Bild mit den Zebras findet ihr in der Galerie.

Damastmesser

Teamwork

Ab und zu arbeiten wir auch an Gemeinschaftsprojekten. Wobei mein Mann eher für „das Grobe“ zuständig ist und ich für „das Feine“. Für meine Schwester und meinen Schwager haben wir zum Beispiel ein Hochzeitsgeschenk gefertigt. Anfangs sollte es nur das Kochmesser werden, mein Mann beschloss dann jedoch, noch einen Hirschfänger zu fertigen, während ich mit der Gravur der Holzkiste beschäftigt war. Das Geschenk kam sehr gut an und das Messer ist noch scharf wie am ersten Tag. Auch bei anderen Handwerkstechniken arbeiten wir immer mal wieder gemeinsam. Bilder findet ihr auch in der Galerie.

Aber nicht nur Messer hat mein Gatte schon gefertigt. Ab und an kommen sehr interessante Aufträge rein, die selbst mein Interesse an der „Machart“ wecken. Wie zum Beispiel dieses Schwert. Wieder konnte ich meinem Mann dabei helfen. Ich habe das „Aufhängungsbrett“ gebrannt und die Augen für den Schwertknauf aus Glas gedreht.

Und der Schwertknauf … der war wirklich eine riesige Herausforderung. Am Ende gelang es meinem Mann endlich (nach zig Versuchen, noch mehr Fehlschlägen, da sich keiner von uns mit der Gießerei auskennt) den gewünschten Wolfskopf aus dem Sand zu holen. (Dass ich mit dem restlichen Material weiter rumexperimentiert habe versteht sich von selbst. Über die Ergebnisse möchte ich aber nicht reden. Gießen ist was, was ich NICHT kann.)

Damastmesser

Forged in Fire

Hier seht ihr meinen Gatten bei der Arbeit. Natürlich ist diese Esse nur für einen Markt gedacht und das Bild wurde auf Burg Pappenheim aufgenommen (deren Märkte wir noch immer sehr hinterher trauern). Im Hintergrund widme ich mich dem Brettchenweben auf dem kleinen Rahmen.

So, wie ich stundenlang beim Scrimshaw durch ein Mikroskop starre und feinste Gravuren setze, hämmert mein Gatte unermüdlich auf glühendes Eisen ein. Wenn man liebt, was man macht, dann ist das so.

Wer Interesse an einem dieser wunderschönen Messer hat, darf uns gerne ganz unverbindlich über das Kontaktformular anschreiben. Wir freuen uns auf eure Anfragen und beraten euch gerne!

Der Begriff Damaszener-Stahl ist abgeleitet von Damaskus, der Hauptstadt Syriens. Heute wird damit ein Schweißverbundstahl bezeichnet, der bereits seit mehr als 2000 Jahren in Europa hergestellt wird. In geätztem Zustand zeigt das Material eine individuelle Struktur. Sie besteht aus mehreren sich abwechselnden Lagen unterschiedlichen Ausgangsmaterials. Diese Struktur macht jedes Damastmesser zu einem Unikat.

Ein paar weitere Arbeiten und auch Videos findet ihr auf Facebook: Hühnerstall-Schmiede

Galerie Damastmesser
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Bilder „Damastmesser“ © Horngravur.de